Massentourismus: Definition, Probleme und wie Reisen trotzdem nachhaltig sein kann

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Massentourismus: Definition, Probleme und wie Reisen trotzdem nachhaltig sein kann

Viele Ökosysteme weltweit leiden unter den negativen Auswirkungen des Massentourismus. Die Errichtung umfangreicher touristischer Infrastrukturen, zunehmender Lärm und wachsende Umweltverschmutzung stellen ernsthafte Bedrohungen dar. Besonders betroffen sind empfindliche Naturräume wie Küsten, Berge und Wälder, in denen Flora und Fauna durch die ständige Präsenz und Aktivitäten von Touristen beeinträchtigt werden.
Trotz dieser Herausforderungen gibt es effektive Wege, das Reisen nachhaltiger zu gestalten. Eine Möglichkeit ist die Förderung des ökotouristischen Ansatzes, der sowohl die Umwelt schützt als auch lokale Gemeinschaften unterstützt. Dieser Ansatz umfasst unter anderem die Wahl von umweltfreundlichen Unterkünften, die lokale Wirtschaft unterstützen, und die Teilnahme an Touren, die Umweltbildung und Respekt für die natürliche Umgebung fördern.
Massentourismus: Definition des „Overtourism“Darum ist der Massentourismus problematischSo wird das Reisen nachhaltiger möglich

Massentourismus: Definition des „Overtourism“

Günstige Preise ziehen Urlauber ebenso wie seltene Naturschauspiele oder andere Besonderheiten einer Urlaubsdestination an. Das hat den Massentourismus zur Folge, der weltweit für große Schäden an Ökosystemen sorgt. Unter dem Begriff ist das Reisen vieler Menschen gleichzeitig zu einem Ziel zusammengefasst, wobei die Folgen des Massenansturms von Besuchern nicht abschätzbar sind. Empfindliche Ökosysteme werden ge- und teilweise zerstört. Massentourismus entsteht durch Pauschal- ebenso wie durch Individualreisen, die Reiseart spielt damit keine Rolle. Maßgeblich für entstehende Schäden ist lediglich die Anzahl der Reisenden, die sich für ein und dasselbe Ziel entscheidet.

Darum ist der Massentourismus problematisch
Massentourismus lässt sich nur schwer kontrollieren und viele Besuchermagnete sind nicht oder nicht ausreichend vor einem solchen Ansturm geschützt.
Häufig besuchen die Touristen zudem ökologisch sensible Regionen, die zudem nicht individuell gesichert werden können.
Dabei beginnen die Probleme, die durch den Massentourismus entstehen, nicht erst vor Ort, sondern bereits bei der Anreise.
Wer mit dem Flieger oder dem Kreuzfahrtschiff anreist, trägt aktiv zum Klimawandel bei.
Die freigesetzten Treibhausgase bedrohen das Klima weltweit.
Auch Roadtrips gelten als nicht besonders nachhaltig, vor allem die häufig genutzten Kleinbusse verbrauchen viel Kraftstoff und pusten ordentlich CO2 in die Luft.
Vor Ort gehen die Probleme weiter, was angesichts der Anzahl an Besuchern nicht verwunderlich ist.
Teilweise sind es über 1000 Mal mehr Touristen als Einwohner, die oft sehr kleine Orte bevölkern. Diese Besucher hinterlassen Müll, machen Lärm und beschädigen das Gelände.
In heißen und wasserarmen Gebieten (u. a. in Spanien) wird die Wasserknappheit verstärkt.
Diese trifft jedoch nicht die Touristen, sondern die Einheimischen und hier insbesondere die Landwirte, die mit immer länger dauernden Dürren und mangelndem Wasser zu kämpfen haben.
Die derzeit gefährdetsten Küsten sind unter anderem:
  • Mittelmeerküste von Marokko
  • Korallenküste von Tunesien
  • Tyrrhenische Küste in Italien
  • Sardinien und Korsika
  • Ligurisches Meer
  • Velebit-Gebirge mit Wald in Kroatien
  • Maurisches Massiv in Frankreich
  • Sulcis-Wälder auf Sardinien

So wird das Reisen nachhaltiger möglich

Um die Natur zu schonen und dennoch reisen zu können, sind einige einfache Dinge umsetzbar. Zum einen muss die Anreise in den Mittelpunkt gerückt werden: Diese ist nämlich zu den meisten Gebieten per Zug möglich.

Außerdem sollten Urlauber vor Ort wenig Müll produzieren und beim Einkauf von allem kleine Geschäfts unterstützen.  (Foto: AdobeStock - 119710077 Production Perig)

Außerdem sollten Urlauber vor Ort wenig Müll produzieren und beim Einkauf von allem kleine Geschäfts unterstützen. (Foto: AdobeStock – 119710077 Production Perig)

Längere Fahrten sollten so geplant werden, dass sie bereits das Urlaubsfeeling aufkommen lassen. Übrigens sind selbst Fahrten mit dem Auto umweltfreundlicher als mit dem Flieger. Vor Ort sollte auf die Nachhaltigkeit der Unterkunft geachtet werden: Wird das Gebäude mit Naturstrom versorgt?

Werden in der Küche regionale Zutaten verwendet? Welche Umweltstandards werden seitens des Hotels angeboten? Viele Hotels werben mit Zertifikaten für einen umweltfreundlichen Urlaub – hier bitte genau hinsehen und die Rechtmäßigkeit der Zertifikate prüfen!

Außerdem sollten Urlauber vor Ort wenig Müll produzieren und beim Einkauf von allem kleine Geschäfts unterstützen. Der Einkauf auf dem örtlichen Wochenmarkt ist deutlich umweltfreundlicher als der im Supermarkt!

Video: #kurzerklärt: Nachhaltiges Reisen – wie geht das?

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