Neues Meisterwerk: Alberto Franchetti überrascht

0

Eine faszinierende Neuerung im Bereich der klassischen Musik erwartet Gäste des Eduard-von-Winterstein-Theaters in Annaberg-Buchholz: Die Premiere von Alberto Franchettis letzter Oper „Don Buonaparte“ am 14. Oktober 2023 um 19.30 Uhr. Unter der Leitung von GMD Jens Georg Bachmann und mit der Regie von Lev Pugliese verspricht diese Vorstellung, zu einem kulturellen Höhepunkt der neuen Saison zu avancieren.

Meister der Kultur: Alberto Franchetti

Der Komponist Alberto Franchetti (1860 – 1942) wurde von Giuseppe Verdi persönlich hochgeschätzt und erzielte bereits mit seiner Erstlingsoper „Asrael“ großen Erfolg. Seine nachfolgenden Werke festigten seinen Ruf und wurden international anerkannt. Die politische Lage seiner Ära, besonders die Einführung der italienischen Rassengesetze 1938, beeinträchtigte jedoch sein Leben aufgrund seiner jüdischen Herkunft.

Bislang ungehört und ungesehen, ruht „Don Buonaparte“, die letzte Schöpfung des Komponisten, im Schatten politischer Umstände, die ihr nie eine Aufführung gewährten. Doch nun ergibt sich im Eduard-von-Winterstein-Theater die singuläre Gelegenheit, ein Werk eines „Großen Vier“ der Giovane Scuola – zu der auch Puccini, Mascagni und Leoncavallo zählen – erstmals auf der Bühne zu erleben. Ein schmerzvolles Beispiel für politische Willkür, die Künstler verstummen lässt.

Kulturelles Highlight: „Don Buonaparte“ begeistert

In der Oper „Don Buonaparte“ taucht das Publikum ein in die Kulisse der Toskana. Hier erfährt Don Geronimo, der Pfarrer eines kleinen, idyllischen Dorfes, überraschend von seinem Neffen Napoleon, frisch gekrönt zum Kaiser. Dieser plant, ihm den Kardinalspurpur zu verleihen. Die unerwartete Nachricht wirbelt das gesamte Dorf durcheinander. Dennoch entscheidet sich Don Geronimo dazu, die hohe Ehre abzulehnen und in seinem Dorf ein ruhiges, friedliches Leben fortzuführen.

Das Bühnengeschehen dreht sich um Don Geronimo, gespielt von László Varga, ein Liebling der Zuschauer. Als seine Haushälterin Agnese brilliert Maria Rüssel. Die Solisten Bettina Grothkopf (Maria), Sophia Keiler (Mattea), Richard Glöckner (Advokat) und Jakob Hoffmann (Cavaliere) komplettieren das Ensemble. Unterstützt werden sie vom Opernchor des Eduard-von-Winterstein-Theaters. Die Regie führt Lev Pugliese, musikalische Leitung: GMD Jens Georg Bachmann, Ausstattung: Martin Scherm, Chor-Einstudierung: Daniele Pilato, begleitet von der Erzgebirgischen Philharmonie Aue.

Kultur besiegt politische Schranken

Die bevorstehende Uraufführung von Alberto Franchettis „Don Buonaparte“ stellt nicht nur ein bemerkenswertes musikalisches Ereignis dar, sondern verdeutlicht auch, wie politische Einflüsse das Schicksal von Künstlern prägen können. Trotz politischer Repression setzt sich die Kunst durch, um vergessene Stimmen wiederaufleben zu lassen. Die Aufführung verspricht nicht bloß ein erstklassiges musikalisches Erlebnis, sondern bietet auch eine Gelegenheit, die Rolle von Kultur und Kreativität in einer veränderlichen Welt zu reflektieren.

Lassen Sie eine Antwort hier