Auch wenn man bereits eine Reise durch Arizona hinter sich hat und vielleicht sogar einen Stop in der tollen Hauptstadt Phoenix eingelegt hat, wurden mit Sicherheit nur die wenigsten wundervollen Orte entdeckt. Wer die größte Stadt des US-Bundesstaats Arizona nur einen kurzen Besuch abstattet, verpasst wundervolle Sehenswürdigkeiten und atemberaubende Landschaften.
Um Phoenix und dessen Umgebung wirklich gründlich erkundigen zu können, werden garantiert mehrere Wochen benötigt. Langweile oder Eintönigkeit kann dabei komplett ausgeschlossen werden. Die Top-Sehenswürdigkeiten können dabei hier gefunden werden. Doch welche Orte und Entdeckungen sind nur schwer zu finden oder dürfen auf keinen Fall ausgelassen werden? Und ein noch viel wichtigerer Faktor, existieren besonders gute Zeiten um Phoenix oder Arizona zu besuchen?
Wissenswertes über die Hauptstadt Arizonas
Trotz der zunehmenden Modernisierung von Phoenix ist eine Prägung durch die Indianische und Spanische Kultur immer noch erkennbar. Die Anfänge des heutigen Phoenix gehen in die 1860er Jahre zurück. Damals betitelte der Name noch eine winzige Siedlung, welche sich direkt am Salt River befand. Der Name steht außerdem sinnbildlich für die Wiederkehr, da die Siedlung auf den Ruinen der Hohokam Indianer aufgebaut wurde. Die Hohokam Indianer waren auf Grund von andauernden Dürreperioden dazu gezwungen, die Gegend im 14. Jahrhundert zu verlassen. Bevor eine kleine Siedlung entstand, war die Region menschenleer und unbewohnbar.
1848 fiel das Gebiet nach dem Krieg mit Mexico an die USA. Durch den Goldrausch in den 1860er Jahren, siedelten sich immer mehr Menschen in Phoenix an bis schließlich der Bau der Eisenbahn im Jahre 1887 für einen großen Aufschwung sorgte. Viele neue Siedler ließen sich in dieser Stadt nieder, bis sie schließlich 1889 zur Hauptstadt von Arizona erklärt wurde. Arizona wurde übrigens erst im Jahre 1912 zum selbstständigen Staat erklärt. Die Mauern dieser Stadt haben also bereit viel gesehen. Indianische Überreste, Überreste aus dem Goldrausch und auch Überreste aus der Wild West Zeit können überall gefunden werden.
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Sehenswürdigkeiten im Stadtzentrum
Arizona Science Center
Eine eher unbekannte Sehenswürdigkeit stellt das Wissenschaftsmuseum Arizona Science Center dar. Dieses Museum verfolgt einen pädagogischen Hintergrund und bietet einen gewissen Lernfaktor sowohl für Kinder als auch Erwachsene. Über 300 Exponate und ein IMAX-Kino sowie ein Planetarium werden zu einem interaktiven Erlebnis gebündelt. Im Gegensatz zu vielen anderen Museen, dürfen hier die Ausstellungsstücke sogar angefasst werden, um spielerisch lernen zu können. Eine besonders gigantische und dennoch lehrreiche Erfahrung bildet zum Beispiel eine Nachbildung des menschlichen Magens. Dieser ist voll „funktionsfähig“ und so groß ausgelegt, dass ein Spaziergang durch ihn stattfinden kann. Auch eine Herzoperation kann beobachtet werden. Neben dem Thema „menschlicher Körper“ ist das Museum noch in 6 weitere Themenbereiche gegliedert. Für wen dieses Museum einen attraktiven Ausflugsort darstellt, der findet es im Herzen der Innenstadt von Phoenix im Heritage and Science Park.
Ro Ho En
Wer diesen Namen liest, weiß bereits, dass dieser Garten wohl keiner amerikanischen Kultur entsprang. Der japanische Garten Ro Ho En wurde als Freundschaftsgeschenk der Japaner errichtet. Mit einer Fläche von 14.000 Quadratkilometer umfasst der Garten nicht nur viel Grünfläche, sondern auch einen Teegarten und ein Teehaus. Der wunderschöne Garten lädt zu einem entspannenden Spaziergang ein. Auch im Hochsommer bieten die Bäume des Gartens noch mehr als genug Schattenplätze. Viele Besucher betrachten den Ro Ho En Garten auch als spirituellen und meditativen Mittelpunkt von Phoenix.
Margaret T. Hance Park
Dieser Park grenzt fast unmittelbar an den japanischen Garten der Freundschaft an. Der Park zählt vermutlich nicht zu den schönsten Grünanlagen von Phoenix. Die Besonderheit ist hierbei allerdings auch nicht der Park selbst, sondern die dort stattfindenden Events und Festivals. Ende Februar kann hier immer eine Ansammlung von Food-Trucks und Essenständen gefunden werden. Jedes Jahr wird ein anderes Thema behandelt, 2018 ist die vegetarische Küche an der Reihe. Wer statt Essen lieber auf Unterhaltung und Musik steht, der ist mit dem jährlich stattfindenden McDowell Mountain Music Festival anfangs April äußerst gut beraten.
Encanto Park
Der Encanto Park im Zentrum von Phoenix ist hierbei schon einiges amerikanischer. Eine vernetzte Teichanlage, von Palmen gesäumt, sorgt für einen Flair wie in Kalifornien und Florida. Dieser öffentliche Park eignet sich perfekt für einen Tagesausflug, da er zahlreiche Picknick-Plätze und eine Bootsanlage enthält. Ebenso sind zwei Golfplätze enthalten, es existieren ein eigenes Gebiet für Fischer und ebenso ein kleiner Freizeitpark.
Wesley Bolin Memorial Plaza
Das Arizona State Capitol ist sicher eines der Top Besuchsziele in Phoenix. Doch wer diese Sehenswürdigkeit besucht, sollte den nahegelegenen Wesley Bolin Memorial Plaza nicht auslassen. Dieser eher kleine Park dient als Heimat für eine Reihe an Denkmälern, Skulpturen und somit auch der Geschichte und Kriege in Arizona. Benannt ist der Park hierbei nach dem US-amerikanischen Politiker Harvey Wesley Bolin, welcher ebenso für eine eher kurze Zeit das Amt des Gouverneurs des Bundesstaates Arizona bekleidete.
St. Mary’s Church
Diese Kirche trägt den offiziellen Namen „Die Kirche der unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria“ und spiegelt den Glauben der römisch-katholischen Kirche wieder. Mit dem Bau dieser Basilika wurde bereits im Jahre 1881 gestartet also noch vor der Gründung von Phoenix. Somit war diese Kirche für lange Zeit einer der ersten Kirchen in Arizona. Alleine wegen den in allen Farben funkelnden Kirchenfenstern, lohnt sich ein Besuch. Messen finden hier regelmäßig von Montag bis Sonntag statt.
Außerhalb des Zentrums
Hall of Flame
Der Schwerpunkt dieses Museums liegt leicht erkennbar auf der Arbeit eines Feuerwehrmanns. Dieses Thema kommt bei Kindern natürlich sehr gut an, aber auch Erwachsene können hier viel dazu lernen. Die Geschichte der Feuerwehr wie wir sie heute kennen, startete bereits im 17. Jahrhundert. Das Museum bietet unzählige historische Ausstellungsstücke zu denen Equipment wie Helme oder Geräte aber auch Kutschen und Fahrzeuge zählen. Sehr beeindruckend hierbei sind die restaurierten Fahrzeuge, darunter auch ein Drehleiterfahrzeug. Zu den Räumlichkeiten zählt aber auch eine Andachtsstätte, welche an all die verstorbenen Feuerwehrmänner von Phoenix erinnern soll.
Castles ’n‘ Coasters
Wer schon immer einen amerikanischen Freizeitpark besuchen wollte, kann diesen Wunsch etwas außerhalb des Zentrums von Phoenix erfüllen. Der führende Freizeitpark Castles ’n‘ Coasters beinhaltet ein riesiges Märchenschloss mit auffallenden blauen Türmen, zwei riesige Achterbahnen, eine Wildwasserbahn und zu dem auch noch viele weitere Fahrgeschäfte, verteilt über den Park. Dem Besucher wird also nicht nur eine breite Auswahl an Attraktionen geboten, sondern auch für Erfrischung und Speisen wird in den zahlreichen Restaurants und Ständen gesorgt. Besonders beliebt ist übrigens auch die riesige Miniatur-Golfanlage mit vier verschiedenen Parcours. Der Park verspricht einen Tag voll Spaß und Adrenalin.
Wet ’n‘ Wild
Bei diesem Wasserpark handelt es sich ebenfalls um ein riesiges Spaßgebiet. Moderne Attraktionen und unzählige Wasserrutschen sorgen für unvergesslichen Spaß und gleichzeitig einer Abkühlung. Der Wasserpark ist für die ganze Familie geeignet, besonders Kinder freuen sich aber über einen Besuch. Das Mitnehmen von Speisen oder Getränke in den Park ist leider nicht gestattet, allerdings bietet auch dieser Park eine große Auswahl an Restaurants und Speisen. Eine Badehose und ebenso Handtücher dürfen also auf keinen Fall vergessen werden.
Western Spirit
Das Scottsdale’s Museum of the West beherbergt viele Ausstellungsstücke aus der Wild West Zeit und beeindruckt bereits mit seiner architektonisch aufwändig gestalteten Fassade. In einer Führung werden die kulturellen Hintergründe der Indianer und die Zeit der Cowboys und Sheriffs für Groß und Klein erläutert. Regelmäßig abwechselnde Ausstellungen sorgen dafür, dass auch ein weiterer Besuch garantiert wieder spannend ist.
In der näheren Umgebung
Lake Pleasant
Wem nach stunden- oder tagelanger Entdeckungstour durch Phoenix die Hitze etwas zu Kopf steigt, der findet etwas außerhalb von Phoenix genügend Abkühlung. Der 40 Quadratkilometer große See Lake Pleasant lädt zur Entspannung ein. Am Ufer des wunderschönen Sees kann in einem Liegestuhl entspannt oder im feuchten Nass geplanscht werden. Für die, die etwas mehr Wert auf Spannung und Aktivität legen wird ebenso etwas geboten. Die Besucher des Lake Pleasant können viele verschiedene Wassersportarten wie Wasserski oder Jet-Ski betreiben. Mit einem Kayak können die Höhlen des Sees erkundet werden. Die atemberaubende Natur rund um den See kann am besten mit einem Motorboot betrachtet werden. Wer nicht gerade sein eigenes Boot im Gepäck hat, kann im Hafen von Lake Pleasant sehr günstig eines mieten.
Für alle Wohnmobilreisende bietet sich der Campingplatz am Ufer des Sees natürlich perfekt an. Regelmäßig stattfindende Grillfeste und musikalische Tanzabende sorgen für Spaß und Abwechslung. Auch für Tierliebhaber gibt es einiges zu sehen. Wenn still und leise die Natur beobachtet wird, läuft einem mit viel Glück ein Luchs über den Weg oder man entdeckt das Nest eines Seeadlers. Um ein farbenfrohes Feuerwerk mitverfolgen und eine der größten Partys am See beiwohnen zu können, sollte ein Besuch für Anfang Juli eingeplant werden. Hier findet jedes Jahr am Memorial Weekend eine richtig tolle Feier statt, welche bis spät in den Morgen dauert.
Video: Der Wüstensonne entgegen – Eine Winterreise durch Arizona Teil 1
Piestewa Peak
Neben dem viel bekannten und eher überlaufenen Camelback Mountain, ist der unbekanntere Piestewa Peak der zweithöchste Punkt in den Phoenix Mountains. Wer in den Wintermonaten oder späten Abendstunden eine kleine Wanderung unternehmen möchte, der kann sich an den 1.9 Kilometer langen Piestewa Peak Summit Trail wagen. Obwohl der Wanderweg eigentlich in sehr gutem Zustand ist, sollte dieser nicht ohne der richtigen Ausrüstung und passendem Schuhwerk bestritten werden.
Im Rucksack sollten sich mehrere Wasserflaschen befinden, denn es werden oft genug dehydrierte Touristen von dem 796 Meter hohen Berg geborgen. Wer sich in guter körperlicher Verfassung befindet, muss allerdings nichts befürchten. So können atemberaubende Einblicke während einer Wanderung gesammelt werden. Am schönsten ist der Ausblick natürlich während des Sonnenauf- oder Sonnenuntergangs. Auch die Natur mit ihren unzähligen Saguaro Kakteen und der Blumenvielfalt im Frühjahr ist jedenfalls ein sehenswerter Anblick.
Hole in the Rock
Wer auf der Suche nach einem Ziel für eine weitere Wanderung ist, findet hier ein optimales Ziel im Papago Park. Nur etwa fünf bis zehn Minuten entfernt vom Zentrum befindet sich der Hole in the Rock, einem riesigen roten Fels mit einem Loch in der Mitte. Dies klingt vielleicht nur halb so spektakulär, die wunderschöne Landschaft des Papago Parks und ein Erinnerungsfoto mit Blick durch das riesige Loch rechtfertigt aber auf jeden Fall einen Ausflug. Die Aussparung in den Gesteinsmassen ist übrigens so groß, dass mehrere Personen gleichzeitig aufrecht darinstehen können. Auch für diese kurze Wanderung eignet sich festes Schuhwerk besser als Flip Flops.
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