Mit dem Caravan zur Reise aufbrechen, das verheißt eine erlebnisreiche Zeit. Nicht nur in Europa gibt es ideale Campingmöglichkeiten: Auch die anderen Kontinente locken mit besonderen Eindrücken.
Camping von günstig bis exklusiv
Das Preisspektrum der Campingplätze ist ebenso breit gefächert wie die Ausstattung. Teilweise ist ein komplettes System mit diversen Servicestellen vorhanden, in anderen Fällen hat man nur Zugang zu einer eher schlichten Infrastruktur. Mit diesem Vergleich der diversen Länder und Campingstationen soll die Planung des nächsten Campingurlaubs leichter fallen, sodass man schon vorher weiß, welcher Platz zum eigenen Budget passt.
Teilweise lassen sich die Länder kaum als günstig oder teuer bezeichnen, da die Preisspanne hier sehr groß ist. Das ist beispielsweise bei Spanien der Fall. Einige spanische Campingplätze kosten pro Übernachtung nur 15 Euro, bei anderen klettert der Preis auf 65 Euro. Ähnliches gilt auch für Frankreich, das bei den deutschen Urlaubern extrem beliebt ist.
Welche Länder gelten als besonders preiswert?
Als günstigstes europäisches Urlaubsland für Camper wurde Polen ermittelt. Hier wurde auf der Basis von über 220 Campingplätzen ein durchschnittlicher Übernachtungspreis von 15,67 Euro kalkuliert. In Masuren oder direkt an der Ostseeküste erlebt man die Natur hautnah. Doch auch in der Nähe der traditionsreichen polnischen Städte kann man eine interessante Zeit verbringen und Danzig oder Warschau näher kennenlernen.
Ebenfalls günstig ist Portugal, bei dem der Durchschnittspreis der Camping-Übernachtung bei 17,86 Euro liegt. Dieser Preis bezieht sich auf die Hauptsaison. In Portugal ist ein Großteil der Campingplätze nahe der Küste zu finden, beispielsweise an der Algarve oder an der Costa Verde. Etwas weiter entfernt vom Meer sind im Allgemeinen die günstigsten Plätze zu finden.
Campingurlaub im eigenen Land
Deutschland hat sich schon seit längerer Zeit stärker auf die Campingurlauber konzentriert. Entsprechend viele Plätze sind bei uns zu finden. Mit dem Wohnwagen oder Caravan erreicht man das Ziel innerhalb von wenigen Stunden, gleichgültig, ob man die alpine Bergwelt im Süden bevorzugt oder die Küstenregionen im Norden.
Die Preise bei den deutschen Campingplätzen sind recht moderat. Abhängig von der Region kann allerdings eine Kurtaxe anfallen, zudem kostet die Campingmiete in der Hauptsaison natürlich mehr als in der Nebensaison.
- Der beliebte Campingplatz Emstal bietet mit seiner direkten Flusslage viel Abwechslung. Hier liegt der Preis in der Hauptsaison bei 18 Euro, wobei die Ortstaxe schon inklusive ist.
- Der Platz Klausdorfer Strand auf Fehmarn kostet mit 34,30 Euro deutlich mehr, dafür hat man hier direkten Strandzugang zur Ostsee.
- Das Ferienparadies Gut Horn befindet sich am Waginger See in Bayern. Hier liegt der Vergleichspreis bei 26,90 Euro.
Campingurlaub in den Nachbarländern
Die Niederlande sind ein echtes Campingparadies. Wer hier seinen Caravan aufstellt, findet entsprechend viele Möglichkeiten. Allerdings kann der Aufenthalt abhängig von der Lage und Ausstattung des Platzes etwas teuer werden. Mit einem Preis von 25,30 Euro ist der Campingplatz De Roos in Overijseel, der inmitten einer Binnendünenlandschaft liegt, relativ günstig. Teurer wird es beispielsweise im Camping Scheldeoord, etwa 70 km im Nordwesten von Antwerpen. Die Nähe zum Nordseestrand kostet die Camper mindestens 59 Euro pro Übernachtung.
Die Schweiz mit ihrer schönen Bergwelt lässt sich beim Campingurlaub gut erkunden. Ebenso wie die Hotels können allerdings auch die Campingplätze etwas mehr kosten. Mit 26,50 Euro pro Nacht ist der idyllische Ferienhof Rüti bei Morschach mit seinen 20 Stellplätzen jedoch noch relativ preiswert. Der TCS Camping Sempach direkt am See ist deutlich größer und hat viele Unterhaltungsmöglichkeiten zu bieten: Hier liegt der Vergleichspreis für die Übernachtung in der Hochsaison allerdings auch bei 59,60 Euro.
Dänemark darf natürlich nicht fehlen: Hier gibt es nicht nur Ferienhäuser, sondern auch schön gelegene Campingplätze. Ob man sich für einen Platz hinter den Dünen entscheidet oder für ruhige Landstriche im Landesinneren, die Atmosphäre lässt die Urlauber hier schnell zur Ruhe kommen.
Der Platz A35 Sindal Camping & Kanoudlejning im Norden Jütlands ist mit seinen Spielanlagen vor allem für Familien mit Kindern geeignet. Mit 27 Euro bietet er sich für eine preiswerte und abwechslungsreiche Urlaubszeit an. Im Gegensatz dazu ist der Hvidbjerg Strand Feriepark mit 68 Euro relativ kostspielig, allerdings befindet man sich hier direkt am langen, breiten Sandstrand und kann das Wellnesscenter und die Wasserrutschen nutzen.
Weitere interessante Camping-Länder
In Schweden sind die Campingplätze angenehm günstig. Allerdings muss man hier für die Anfahrt etwas mehr kalkulieren, zudem sind die Lebensmittel in Skandinavien teurer. Auf der schwedischen Insel Bolmsö befindet sich ein schöner, ruhiger Campingplatz, der sich für den Familienurlaub eignet. Der Preis liegt bei 22 Euro. Auch das top-bewertete Lysingsbadet Camping nahe der Ostsee ist mit seinem Vergleichspreis von 36 Euro ein interessanter Standort.
In Kroatien sind die Campingplätze recht teuer, was man kaum glauben mag, da es noch immer als günstiges Urlaubsland gilt. Die atemberaubende Natur und die Traumstrände sind diesen Preis aber auch wert. Wer nur ein knappes Urlaubsbudget hat, findet jedoch auch einen günstigeren Platz wie das Camp Lupis auf Lovite, das 23,30 Euro kostet. Im Vergleich dazu ist das Camping Village Poljana mit seinem großen Freizeitangebot deutlich teurer: Hier muss man 47,20 Euro bezahlen.
Wie wäre es mit Campen in Großbritannien?
Sehr spannend ist eine Campingreise nach Großbritannien. Mit der Fähre setzt man nach Dover oder Newcastle über. An einigen Wochentagen gibt es ein Angebot, bei dem das Wohnmobil zum Preis eine Pkw fährt oder der Wohnwagen nichts extra kostet.
In den Highlands von Schottland findet man seine innere Ruhe, wenn man auf die stillen Seen blickt oder zu einer alten Burgruine wandert. Heide, Wälder und Berglandschaften schaffen eine traumhafte Atmosphäre. Diese erlebt man besonders intensiv beim naturnahen Camping. Tatsächlich sehen es die Schotten nicht besonders eng, falls die Camper einmal abseits der üblichen Plätze ihr Zelt aufschlagen. Trotzdem sollte man sich an die grundsätzlichen Regeln halten und lieber einen der schönen Campingplätze aufsuchen.
Auch in den anderen Regionen Großbritanniens locken außergewöhnliche Attraktionen zu einem Besuch. In der Nähe von Stonehenge gibt es einen schön angelegten Campingplatz, der nur knapp 30 Euro pro Nacht kostet. Und im mystischen Dartmoor National Park gibt es viel zu entdecken, ob man wild campt oder einen Platz für beispielsweise 37 Euro reserviert.
In der Nähe von London befindet sich unter anderem Abbey Wood und der Crystal Palace Caravan Club, beides Campingplätze, von dem aus man die City gut erreichen kann.
Oder wie wäre es mit dem milden Cornwell und seinen romantischen Buchten? Hier findet man zum Beispiel den Trevornick Holiday Park oder das Dennis Cove Damping bei Padstow.
Für Weltenbummler: Rüber über den großen Teich
Camping in Amerika – das ist sicherlich der Traum von vielen Reisenden. Die Campingplätze in den USA haben oft riesige Ausmaße: Entsprechend viel Fläche hat man hier auch für sein Mobilheim. Oft sind die einzelnen Stellplätze mit einem Picknicktisch und einer Feuerstelle ausgestattet. Bei den Campgrounds in den USA kann es sich um private oder staatliche Plätze handeln. Die staatlichen Campingplätze sind im Allgemeinen günstiger, haben jedoch oft nicht das ganze Jahr über geöffnet. Bei den privaten Anbietern sind die Preise höher, doch dafür bekommen die Camper auch mehr geboten: Die Einrichtungen sind hochwertiger und es gibt ein größeres Freizeitangebot.
Im Durchschnitt liegt der Übernachtungspreis für die US-amerikanischen Campgrounds bei rund 15 $. Den entsprechenden Park Pass erhält man jeweils am Eingang, wo auch die genauen Kosten angeschlagen sind. Wenn man von einem Campingplatz zum nächsten fährt, ist es sinnvoll, gleich einen Jahrespass zu kaufen. Meistens lohnt sich das schon bei einem Gesamtaufenthalt ab sieben Tagen.
Die State Parks in den verschiedenen US-Bundesstaaten bieten teilweise hervorragende Komfortbedingungen, andere haben eine eher einfache Umgebung, auch was die Sanitäranlagen angeht. Bei den meisten gibt es für die Motorhomes einen Strom- und Wasseranschlus.
Vor allem der Westen der USA ist für die Reisenden sehr attraktiv. Hier wird man von diversen Nationalparks und Naturmonumenten erwartet. Das ist einer der Hauptgründe, warum Arizona und Utah so beliebt sind.
In Phoenix, Arizona, können die Besucher unter anderem die Spuren der indianischen und hispano-amerikanischen Kultur nachvollziehen. Auch wenn die Stadt mittlerweile von modernen Bauwerken geprägt wird, weisen noch viele Zeichen auf die Ursprünge hin. Phoenix am Salt River ist in den 1860er Jahren entstanden und hat diverse Sehenswürdigkeiten zu bieten, vom Scottsdale’s Museum mit seinen Erinnerungsstücken aus der Wildwest-Zeit bis zum Arizona State Capitol.
Campingurlaub in Kanada
Wer die Natur liebt, für den ist Kanada ein echtes Traumziel. Ob man alles selbst organisiert oder sich an einen Anbieter wendet, der die Rundreise von einem Campingplatz zum nächsten plant: Man sollte genügend Zeit für dieses beeindruckende Land mitbringen. Die Campgrounds befinden sich teilweise direkt in den Nationalparks. Ebenso wie in den USA sind die privaten Plätze meistens besser und moderner ausgestattet als die staatlichen Campgrounds. Häufig ist sogar ein Pool vorhanden.
Die Campingplätze direkt in den Nationalparks sind generell sehr viel naturbelassener. Hier gibt es nicht immer eine Dusche oder einen Stromanschluss, doch stattdessen hat man den direkten Kontakt zur Natur. Die Preise liegen abhängig von der Infrastruktur zwischen 15 und 39 CAN$, wobei eventuell ein Aufpreis für den Anschluss von Strom und Abwasser oder für das Feuerholz berechnet wird.
Ein Stellplatz, der als „full hooked“ bezeichnet wird, verfügt über einen Stromanschluss sowie Wasser- und Abwasseranschluss. Vor allem, wenn man für ein paar Tage auf dem Platz stehen bleiben möchte, lohnt sich diese teure Miete für die Motorhomes. Wer nur für eine Nacht bleibt, dem reicht der „electric only“ Platz aus.
Camping „Down Under“
Mit dem Wohnmobil, Motorhome oder Campervan lassen sich Australiens Städte, Küsten und das Outback ganz unabhängig erkunden. Dieser außergewöhnliche Kontinent auf der anderen Seite der Erdkugel ist nicht nur wegen seiner Ureinwohner und der tollen Landschaft so interessant. Auch die modernen und multikulturellen Städte sind ein lohnenswertes Reiseziel.
Mit dem Wohnmobil kann man durch die großflächigen Weinanbaugebiete und Orangenplantagen fahren oder zum Uluru aufbrechen. Grundsätzlich darf man sogar wild campen, allerdings ist zu berücksichtigen, dass viele scheinbar freie Stellen zum Aborigine-Gebiet oder zu einem privaten Gelände gehören. Hier braucht man zuerst die Genehmigung zum Camping, das ansonsten verboten ist.
Die Caravan Parks in Australien sind die sichere Variante. Auf diesen Plätzen steht einem die komplette Ausstattung zur Verfügung, von Waschräumen bis hin zur Gemeinschaftsküche. Die Durchschnittspreise liegen pro Fahrzeug zwischen 15 und 30 Australien-$.
Einige grundlegende Dinge bei der Planung des Campingurlaubs
Ob man nur für ein paar Tage zum Camping fährt oder mehrere Wochen plant: Gerade in der Hauptreisezeit sollte man vorher eine Reservierung bei den Campingplätzen durchführen. Wenn man jedoch in der Nebensaison reist, ist es üblicherweise unproblematisch, ins Blaue zu fahren und jeden Tag nach Lust und Laune weiterzufahren oder noch eine Weile zu bleiben.
Gerade die Flexibilität ist ja das Besondere beim Camping, ob man im Caravan reist oder mit einem Wohnwagen unterwegs ist. Wenn das Wetter schön ist, ist es ein tolles Erlebnis, nicht im Wagen sondern draußen zu übernachten.
Bei der mehr oder weniger präzisen Planung helfen die Internet-Seiten zum Camping, bei denen man viel über die zahlreichen Campingplätze in Europa und anderswo auf der Welt erfährt. Tipps zur Buchung, Hintergrundinformationen zur Ausstattung und ähnliche Hinweise helfen einem dabei, den nächsten Urlaub mit dem Wohnmobil nach den individuellen Wünschen vorzubereiten.
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2 Kommentare
Hallo hallo
Corona hat den Markt für Wohnwägen, Wohnmobilen explodieren lassen. Denke das auch der Boom 2021 nicht nachlassen wird.
Derzeit ist man derart eingeschränkt, verreisen ist kaum möglich, da liegt es schon nahe ab ins Womo und los gehts.
Campingurlaub ist nicht erst sein 2020 ein Urlaub den ich gerne mache. Es hat was von zwanglos. Leute kennenlernen auf dem Campingplatz kein Problem.
Wenn Campingplatz nicht geht, dann hat man ja die Möglichkeit mit dem Womo andere Plätze aufzusuchen.
Also viel Spaß euch egal auf welchem Stückchen Erde
Hey
Ja Wohnmobile und E Bikes waren und sind wahrscheinlich auch in diesem Jahr der Verkaufsschlager schlechthin.
Nur wer denkt man sich einfach ins Wohnmobil setzten und los gehts, buh den muss ich enttäuschen.
Bitte als neuer Wohnmobilbesitzer oder auch wenn ihr euch ein Wohnmobil ausleiht informiert euch, man kann soviel falsch machen. Tipps findet ihr überall.